Intel Compute Stick im Test: Kleines Taschenwunder oder nur heiße Luft?

Mit dem Compute Stick hat Intel eines bewiesen: Es geht noch kleiner. In diesem gerade einmal zehn Zentimeter langem, knapp vier Zentimeter breitem und nur gut einem Zentimeter dicken HDMI Stick hat Intel einen kompletten Rechner verbaut. Doch was kann man damit alles anstellen und an welche Zielgruppe richtet sich der Compute Stick?

Zwei Wochen lang hatten wir die Möglichkeit den Intel Compute Stick auf Herz und Nieren zu testen. Wir haben Filme und Serien gestreamt, Standard Aufgaben wie Textverarbeitung erledigt oder einfach nur im Web gesurft. Das ein oder andere YouTube Video wurde angeschaut und auch Games wie das aktuell beliebte Browserspiel „Agar.io“ konnten wir ausprobieren. Viele Vorzüge des Compute Stick sind uns dabei ins Auge gefallen, aber auch verschiedene Nachteile zeigten sich nach einer Weile, sodass wir uns die Frage stellen mussten für welche Zielgruppe der Mini Rechner überhaupt gedacht ist.

Was ist alles in der Verpackung drin?

Der Compute Stick glänzt bei normaler Textverarbeitung und auch beim Schauen von Videos auf YouTube ist er nicht zu bremsen. Durch den Onboard Grafikchip ist eine Auflösung bis 1080p, also Full HD, möglich. Allerdings kann das ab und an zu kleineren Rucklern führen, die man bei einer Auflösung von 720p nicht hat. Streaming mit Amazon Instant Video funktioniert ebenfalls gut: Nach einem kurzen Moment, den der Stream zum laden braucht, läuft er flüssig durch. Hier kommt vor allem der Einsatz von Amazons Stream Player zu Gute, da er die Auflösung automatisch anpasst und so ein bestmögliches Filmerlebnis für die Leistung des Compute Sticks ermöglicht.

Beim Anschauen der Statistik von CoreTemp, einem nützlichen Tool mit dem man die Auslastung, Temperatur und den Takt des Prozessors überwachen kann, stellt man schnell fest, dass der Prozessor schon bei Standard Programmen meist mit dem höchsten Takt arbeitet und eine höhere Auslastung erreicht. An Videobearbeitung oder professionelle Bildbearbeitung ist hier nicht zu denken. Kleinere Kunstwerke kann man jedoch auf dem Mini PC auch gut in Paint oder Gimp bearbeiten.

CPU Auslastung und Temperaturen gemessen mit Core Temp bei Agar.io

Wie bereits erwähnt haben wir auch ein paar Spiele angetestet, darunter das aktuell sehr beliebte Browserspiel „Agar.io“. Da dort immer recht viel los ist und auch viele Texturen und Objekte aufeinander treffen, erwarteten wir ein paar Schwierigkeiten in Form von Performance Einbrüchen und Rucklern mit dem HD Graphics Chip des Compute Sticks. Doch genau das Gegenteil war der Fall: Agar.io läuft flüssig!

Insgesamt zeigte sich also eines: Für einen kleinen Preis, nämlich rund 150 Euro, bekommen wir mit dem Compute Stick durchaus einen preiswerten Rechner der die meisten Standard Aufgaben problemlos erfüllen kann. Doch eine Kleinigkeit stört uns dann doch: Der Lüfter des Mini Computers läuft nahezu ununterbrochen durch. Da er nicht gerade der leiseste Lüfter ist, kann das Geräusch in manchen Ohren schon als nervig angesehen werden. Ganz so schlimm ist es aber auch wieder nicht, da während zum Beispiel ein Video läuft das Geräusch ganz schnell in den Hintergrund gerät und einfach überhört wird.

An dieser Stelle sollte es recht klar sein, welche Zielgruppe Intel mit dem Compute Stick ansprechen möchte:

Nutzer, die nicht allzu viel Leistung brauchen um normale Standard Aufgaben zu erledigen, die ihren Computer gerne mal mitnehmen um zum Beispiel bei der Verwandschaft eine Dia-Show am Fernseher zu starten.

Schnell ist der Compute Stick ausgepackt und angeschlossen und auch eine Bluetooth Tastatur oder eine Bluetooth Maus nehmen kaum noch Platz in der Tasche weg.

Fazit

Der Compute Stick von Intel ist durchaus eine gelungene Variante eines Mini Computers, der sich in dieser Sparte sicherlich einen Namen machen wird.

Genügend Leistung für professionelle Video- bzw. Bildbearbeitung ist zwar nicht vorhanden, dafür konnte er jedoch im Bereich der Standard Aufgaben hoch punkten und uns überzeugen. Mit einem günstigen Preis von 150 Euro für die Windows und 110 Euro für die Ubuntu Variante fordert der Compute Stick nur ein kleines Budget und ist somit für jedermann zu haben.

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