Battlefield 4 Kampagne im Test

Hat es Battlefield 4 faustdick hinter den Ohren oder werden wir knallhart enttäuscht? Dies klärt unser Test!

Endlich ist es soweit: Ein neuer Teil der Battlefield Serie ist endlich raus. DICE hat 2011 mit Battlefield 3 die Messlatte ganz schön hoch gelegt. Schafft es Battlefield 4 da noch einen drauf zu setzten?

Logik-Löcher

Battlefield 4 startet mit einer emotionalen Szenerie in der Sergeant Dunn, Irish, Pac und Wir in einem Auto mitten im Meer liegen und langsam unserem sicheren Tod entgegen schauen während im Radio Bonnie Tylors „Total Eclipse Of The Heart“ läuft. Dunn hat es erwischt, denn er klemmt an einem Sitz fest und kann nicht gerettet werden. Wie ein weiser Anführer gibt er uns seine Pistole, damit wir die Windschutzscheibe einschießen und entkommen können. Ihn lassen wir zurück.

Währenddessen putscht sich ein chinesischer General namens „Chang“ zum Machthaber hoch und bläst zum Kampf gegen den Rest der Welt. Das EMP-Bomben fies sein können, wissen wir nur zu gut, aber das eine davon in Shanghai den Strom abdreht und gleich noch die gesamte US-Flotte vor der Küste mit lahmlegt, ist recht fragwürdig. So kommt Chang schnell durch die feindesmengen und auf den Suezkanal, den wir zusammen mit ein paar anderen Soldaten der USS Valkyrie verteidigen.

Die gesamte Handlung ist mit Logik-Löchern dieser Art gespickt und auch die Charaktere wurden damit ausgestattet. Spätestens nach der dritten Mission sind uns unsere Kameraden piep egal, da wir kaum etwas über sie erfahren. Auch unseren Protagonisten, genannt Recker, der nach dem Tod von Sergeant Dunn zum Squad-Anführer ernannt wird, interessiert uns recht wenig. Wir erfahren nichts über ihn, außer seinen Namen. Auch seine nun anscheinend größere Entscheidungsgewalt, die er als Anführer hat, bekommen wir kaum zu spüren. Ein bisschen mehr erfahren wir über die Chinesin Hannah, in kurzen Gesprächen mit Irish, die aber eher wie ein Schmierentheater wirken.

Nice von Dice

Lobenswerte Features, die das Spiel um einiges interessanter machen, gibt es dann aber doch. Man kann ähnlich wie in Far Cry mit einem Fernglas ähnlichem Gerät die Feinde auskundschaften und markieren. So behält man immer im Überblick wo diese sich gerade rumtummeln, da die Markierung nicht verschwindet wenn sie hinter einer Hauswand stehen.

Mit der Taste „Q“ hebt man ein paar Ziele hervor, auf die der Squad nun einschießt. Befindet sich eines der Ziele aber hinter einer Deckung, so gibt es ein bis zwei Salven auf diese Deckung, aber der Squad versucht nicht den Gegner auszuschalten. Klartext: Auf freiem Feld eine wirkliche Hilfe, in verwinkelten Gassen eher unbrauchbar.

Ähnlich wie in Battlefield 3, aber nochmals verstärkt, finden wir die nahezu komplett zerstörbare Welt. Mit Schüssen können wir die Deckung unserer Feinde zerstören und diese dahinter wegschießen. Schon früh lernen wir: Was mit normalen Schüssen nicht kaputt geht, das schafft sicherlich ein Granatenwerfer. Doch Vorsicht: Was wir können, können die Gegner auch!

An vielen Stellen im Spiel stehen Waffenkisten rum, an denen wir unsere Waffe unter unseren Freigeschalteten tauschen können. Keine Lust auf ein Sturmgewehr? Kein Problem, dann schnell zur Sniper wechseln! Oder doch lieber zum Karabiner? Im Grunde genommen ist dieses Feature recht gelungen, da man dort auch immer seine aktuelle Waffe mit Munition betanken kann und nicht auf die Waffen des Feindes angewiesen ist.

Not Nice von Dice

Große Kritikpunkte sind vor allem die Kompatibilität mit Nvidia Grafikkarten. Es erschien extra ein Treiber Update für Battlefield 4, damit alles einwandfrei funktioniert. Laggs oder gleichwertiges haben wir trotz einer Nvidia GeForce GTX560 (Grafikeinstellungen: Hoch – Ultra) nicht wirklich, da stören uns eher die kleffenden Chunk Löcher und die Clipping-Fehler, die ab und zu auftreten.
Als Beispiel dient hervorragend die Mission als Recker hinter einem Auto auf einer Brücke festklemmt und ein großer Kreuzer die Brücke samt Protagonist und Kameraden einfach mitnimmt. Nach einem Tauchgang liegen wir wieder an Land. Zwei Feinde ausschalten, weiter. Hier befinden wir uns in der Kanalisation, in der wir zwei Leitern hochgehen müssen. Die Erste scheint kein Problem darzustellen, doch die zweite schmeißt uns kurzerhand durch den Boden aus der eigentlichen Welt.

Einfach am letzten Checkpoint neu laden? Falsch! Dieser setzt uns wieder an die Stelle, an die wir runtergefallen sind. Da hilft nur ein Missions-Neustart.

Womit wir auch wieder bei dem nächsten Punkt angelangt wären. Durch die Kampagne von Battlefield 4 ziehen sich insgesamt 7 Missionen, die allesamt meiner Meinung nach viel zu wenige Checkpoints haben. Stirb man an gewissen Stellen, darf man ein Haufen Arbeit nochmals von vorne machen. Besonders lustig wird es dann, wenn man sich taktisch durch Panzer, Feinde und Geschütze kämpfen muss. Wie ich es hasse. Wenn man gut ist und keine Fehler macht, schafft man es Battlefield 4 in 4 – 5 Stunden durchzuspielen. Bei mir wurden es durch die wenigen Checkpoints nahezu 7 Stunden.

Entscheidungsgewalt – Jetzt doch?!

Dass wir trotz unserer Ernennung zum Squad-Anführer recht wenig Entscheidungsgewalt haben wissen wir bereits. Gegen Ende hin nimmt es doch eine Wendung die für den Spielverlauf wichtig, aber auch irgendwie doch nicht wichtig ist.

Wir schweben zusammen mit Irish und der Chinesin Hannah über dem Kriegskreuzer von Chang. Unten haben wir C4 angebracht, um die Sache ein für alle Mal zu beenden. Doch das irgendetwas nicht stimmt fällt uns auf, als die Lampe des Fernzünders rot leuchtet. Einer von uns muss nochmal runter um neuen Sprengstoff anzubringen, der aber in jedem Fall den Tod bringt. Nun müssen wir uns zwischen Irish und Hannah entscheiden, aber so wirklich spektakuläre Enden erwarten uns nicht – Um genauer zu sein: Beide gleich. Wenn wir Irish runterschicken, das C4 zünden und das Boot explodiert, bekommen wir Irishs „Dog-Tag“ und anders herum Hannahs. Jedoch kommt in beiden Fällen dieselbe Endsequenz.

Schau mal, wie schön!

Einen „Orgasmus der Sinne“ hat Dice mal wieder mit der Grafik geschaffen. Auf der Einstellung „Ultra“ wirkt alles unglaublich echt, wunderbare Licht Effekte, Detailreiches Buschwerk und gestochen scharfe Charaktere. Die Frostbyte Engine 3, die hier verwendet wurde, lässt einen in den siebten Himmel treiben. Explosionen und Schießereien, die man heiraten könnte, wenn die Momente doch nur etwas länger da wären.

Untermalend dazu braucht Battlefield 4 natürlich auch einen passenden Sound, den es auf jeden Fall zu genüge gibt. Explosionen klingen fulminanter denn je und Schüsse haben einen Hall, den man mit echten Waffen kaum noch unterscheiden kann. Wer dieses Spiel ohne ordentliche Kopfhörer spielt, gehört mit den guten alten Benjamin Blümchen Kassetten gequält bis er sich dazu entscheidet bestenfalls ein 7.1 Surround Sound Headset zu benutzen.

Gefällt uns

  • Überwältigende Grafik
  • Fulminante Soundeffekte
  • Nahezu komplett zerstörbare Welt
  • Viele wirklich neue und interessante Features

Gefällt uns nicht

  • Zu wenige Checkpoints
  • Kampagne ähnelt einem Schweizer Käse
  • Keine „Verbindung“ zu den Charakteren
  • Clipping-Fehler

Fazit

Mit Battlefield 4 hat Dice im Vergleich zu Battlefield 3 nochmal ordentlich einen drauf gelegt. Besonders wenn es um Grafik und Sound geht. Schlachten wirken viel realistischer und spannender als zuvor. Leider hat uns die Story dieses Mal nicht wirklich überzeugt, die als nette kleine Begleitung für den Multiplayer dazu kommt. Battlefield war schon immer ein sehr Multiplayer lastiges Spiel, das es auch dieses Mal wieder geworden ist. Für zwischendurch eignet sich die Story letztendlich schon, aber der Multiplayer bringt viel mehr Spaß mit, besonders wenn man mit Freunden ein Ründchen zusammen spielt.

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